Dienstag, 16. Dezember 2014

Ein Weihnachtsgruß

Ein kleiner Weihnachtsgruß. Ein Gedicht aus meiner Feder.




Stunden vor dem Heiligabend

Der gelbe Wagen voller Päckchen
fährt noch immer um das Eckchen,
sein Fahrer nass geschwitzt;
von einem Haus zum andern flitzt.
Sein Blick geht stets auf seine Uhr,
„wie schaff‘ ich‘s pünktlich nach Hause nur?“


Aus der Ferne hört man schon,
die Glockenschläge erster Messen,
sie eröffnen mit ihrem Weihnachtston, das Schmücken, Schenken und das Essen.


Zur gleichen Zeit an den Supermarktkassen, 
bedienen die Damen die Kundenmassen. 
Bis in die späten Abendstunden,
allseits bereit für den König Kunden,

der vollen Service auch heute verlangt,
und sich vorm Ladenschluss sehr sehr bangt.


Aus der Ferne sieht man gehen, adrett gekleidete Leute.
Sie gehen fromm und Ton in Ton, in die Kirche heute.


Vor der Kirche sitzt er dauernd,
auch heute: frierend, bittend, kauernd: 

Der Herr Maschinenbauingenieur,
verlor Frau, Haus samt Wohnungsinterieur. 

Während ihn das kleine Fläschchen wärmt, 
er in Gedanken von früher nur schwärmt.

In der Ferne sieht man nun,
die Dunkelheit der Nacht ankommen,
die Menschen handeln, machen und tun - 

der Heiligabend hat begonnen.

Schon den liebenlangen Tag,
schaut sie auch heut‘, ob sie jemand mag,
in den Börsen des weltweiten Netz',
Sie will nicht mehr einsam sein -besonders jetzt. 

Das teure Weihnachtsessen steht im Ofen bereit, 
doch sie sehnt sich nur nach Zweisamkeit. 



In der Ferne hört man Menschen lachen, 
wie sie sich umarmen oder beschenken. 
Wie sich gegenseitig Freude machen, 
doch solltest du auch bedenken: 
Genieße es, die besinnlichen Tage,
in der gemütlichen Weihnachtszeit,
stelle dir aber manchmal auch die Frage,
sind diese Momente eine Selbstverständlichkeit?