Sonntag, 1. Dezember 2013

Schöner Advent... mit temporären Nebenwirkungen

Wir sagen euch an...


Jahr für Jahr stellt die Adventszeit sowohl daheim als auch besonders in der Grundschule eine äußerst aufregende Zeit dar.

Spätestens in der letzten Novemberwoche beginnen die Klassenlehrerinnen damit, aufwendigst gebastelte Adventskalender in der Klasse aufzuhängen, im Kunstunterricht Fensterbilder zu basteln, so dass hiernach der Boden im Klassenraum aussieht, als habe hier eine Karnevalsfeier stattgefunden (überall Papierschnipsel) und die Tische voll mit Flüssigkleber versehen.

Auf den Gängen des Schulgebäudes unterhalten sich die Lehrerinnen: "Machst du in meiner Klasse das Weihnachtsgeschenk für die Eltern?" Und eine jede Lehrerin atmet tief auf, wenn ihr diese Aufgabe erspart bleibt.

Warum?
Na ja, zum einen ist der Aufwand häufig nicht zu unterschätzen, wobei sich die Lehrerin zum anderen nicht selten fragt, ob sich dieser anhand so mancher "Endprodukte" überhaupt gelohnt hat. Denn so manches Geschenk treibt Jahr aus Jahr ein dem späteren Empfänger eher die Trauer- als die Freudentränen in die Augen.
Daher ist es in der Adventszeit auch keine Seltenheit, dass in Grundschulen wahre Wunder geschehen: Denn so manche Lehrerin verschwindet dann und wann mit einem eher misslungenen Weihnachtsgeschenk eines Kindes nach Hause, welches am Folgetag plötzlich ganz anders aussieht und eine wunderbare Schönheitswendung genommen hat.



Ansonsten steckt die Adventszeit voller Termine: Weihnachtsfeier der Klasse, Weihnachtsfeier der Schule, Gottesienste, Auftritte etc. Daher ist der Dezember gekennzeichnet durch Bastelarbeiten, Gesang, Theaterproben und Gedichteaufsagen.

Nicht zu veachten ist der geradezu tägliche Beitrag zur Allgemeinbildung. Denn irgendwo lauert immer wieder ein Kind, das auf die Frage, warum wir Weihnachten und den Advent feiern, antwortet: "...weil es an Weihnachten Geschenke gibt?!?"
Also, beginnt man wieder von Neuem...
Gottseidank hat man immer ein paar Kinder in der Klasse, die das Ganze (er-)klären können. Übrigens in meiner Klasse auch gerne die muslimischen Mitschüler, die das Weihnachtsfest zuweilen besser darlegen können als so manches evangelische oder katholische Kind.

Wenn das Weihnachtsfest dann näher und näher rückt, ist es für die Lehrkraft ratsam, nachmittags Entspannungstechniken anzuwenden, denn vormittags benötigt sie manchmal doch sehr starke Nerven. Die Kinder werden immer aufgeregter und daher aufgedrehter. Vor dem Fest der Liebe entstehen täglich mehrere Prügeleien auf dem Schulhof. Eine ambivalente Phase des Jahres...

Dennoch sei an dieser Stelle natürlich nicht unerwähnt, dass der Advent so mit die schönste Zeit des gesamten Schuljahreskalenders darstellt. Jeden Montag feiern wir den Advent mit Gesang und Kerzen. Täglich wird mit dem Öffnen des Adventskalenders vorgelesen. Wir lernen Gedichte und Lieder auswendig und führen jedes Jahr etwas auf. Dabei dimme ich jeden Morgen das Licht runter, so dass nur noch das Leuchten der Kerzen und auch der Kinderaugen zu sehen sind.
Denn die Nervosität auf das große Fest zeigt sich eben nicht nur durch Aufgekratzsein, sondern auch durch eine ganz positive Vorfreude.


In diesem Sinne: Eine tolle Adventszeit an alle!

Freitag, 15. November 2013

Der November: Nicht nur Bakterienmonat

Summ summ summ. Da fliegen sie, all diese unsichtbaren, gemeinen Bakterien und Viren. Vor allem jetzt, im November und Dezember, da schniefen und husten sie alle und so manches Magengrummeln ist unüberhörbar.

Was tun als Lehrerin?
- Alles mit Desinfektionsmittel antibakterialisieren???
- Das eigene Immunsystem stärken durch Saunagänge, Sporttreiben usw???
- Die Kinder mit Gummihandschuhen bewaffnen und sie zu keinem Körperkontakt   
  anhalten???


Alles möglich, doch im Endeffekt zwecklos. Jahr aus, Jahr ein, schniefe auch ich und ich kann tun, was ich will: Die gemeinen Viecher packen mich irgendwann sowieso.
Das Schlimme ist: Manchmal hauen sie mich mehr um als die Kinder!

Na ja, da musst du als Grundschullehrerin eben durch. Und mit der Erkenntnis, dass nach der einen Grippewelle bereits die nächste wartet, lebt es sich fast leichter als mit dem Bestreben, die Krankheitswellen zu bekämpfen.

Gleiches gilt für die optimistische Lebenshaltung, dass das eigene Immunsystem mit jeder Erkältung nur gestärkt wird.


Und wenn du den November nicht nur als epidemistischen Verbreitungsmonat ansiehst, sondern ihn - mit den Kindern - als wunderbare Zeit des Jahres anerkennst, samt Nebel, St. Martin, Weckmännern  und vor allem samt der bunten Laternen, dann ist das alles halb so wild. 

Also: Augen zu und durch! 


Unser Radioprojekt

In der letzten Schulwoche vor den Herbstferien erlebte meine Klasse eine ganz besondere Projektwoche, eine Radio-Projektwoche.
Mit dem Medienpädagogen Christian Klünter produzierten wir eine Radiosendung zum Thema "Unser Weilerswist", die auch in den nächsten Wochen bei Radio Euskirchen zu hören sein wird. (Ich werde die Sendung dann hier hineinstellen)


Auf der spontan Suche nach Ansprechpartnern, die sich noch in dieser Woche (vormittags) einem Interview der Nachwuchsreporter stellen wollten, waren wir durch etliche Mails und Telefonate erfolgreich: Nicht nur der Schulleiter musste sich einem intensivst vorbereitetem Interview stellen, sondern auch unser Bürgermeister, der Chefarzt der Pferdeklinik Müggenhausen , Michael Tück vom ADAC-Sicherheitszentrum sowie Peter Kraut vom Heimatverein.
 

Am Mittwoch kam der Bürgermeister höchstpersönlich in die Klasse, um über Weilerswist, zu seinem Beruf und zu seiner Person ausgefragt zu werden. Er zeigte sich offen und freundlich und unterhielt sich anregend mit den Kindern.
 

Am Donnerstag standen dann zwei Ausflüge auf dem Programm. Erst besuchten wir die  Pferdeklinik in Müggenhausen, wo ihnen Dr. Weinberger zum Interview zu Verfügung stand und wo die Kinder "live" bei einer OP-Vorbereitung dabei sein durften.

Später widmete sich dann Herr Tück vom ADAC-Fahrsicherheitszentrum angeregt den Nachwuchsreportern. Hier wurden sie sogar mit Süßigkeiten und Getränken empfangen und versorgt. Das Highlight des Tages war wohl, dass der Chef eine Spritztour (in wahrsten Sinne des Wortes) mit Frau Schmaul machte, dabei durch Glatteis und Aquaplaning fuhr und die Reifen quietschen ließ.
Als Frau Schmaul ausstieg, rannten alle Kinder zu ihr und schauten nach ihrem Befinden. Aber: Keine blasse Nasenspitze war zu sehen!
 

Am letzten Tag sprachen die Moderatoren dann ihre Ansagetexte ein, es wurde Musik ausgesucht und natürlich Wissensweres über die Weilerswister Geschichte erfahren, da uns Peter Kraut vom Heimatverein Rede und Antwort stand. 

Mit freudiger Erwartung auf die Radiosendung sowie mit einer tollen, aufregenden Projektwoche im Rückblick gingen die Kinder in die wohlverdienten Herbstferien. 

Es war einfach wunderbar. Wer Interesse an einem solchen Projekt hat, kann sich gerne an mich wenden. Ich gebe die Kontaktdaten dann an euch weiter. 

 

Donnerstag, 5. September 2013

Wow, sind DIE aber klein

Es gibt eine Phase im Leben eines jeden, in der man dem Ende der Sommerferien entgegenfiebert (für so manchen Jugendlichen eine schier unglaubliche Tatsache):
Wenn die Kindergartenzeit hinter dir liegt und die Schulzeit vor dir und der erste Schultag
ansteht, kannst du es kaum erwarten, dass die Schulgocke läutet.

Dieser Tag ist schon etwas besonderes - auch für eine Grundschullehrerin!
Jahr für Jahr....
Und auch dann, wenn sie selbst kein neues erstes Schuljahr leiten wird, sondern zunächst nur Beobachterin ist.

Auch heute wieder, als ich aus dem Fenster meiner Klasse nach und nach die I-Dötzchen samt ihrer Mamis, Papis, Geschwistern, Tanten, Onkeln, Omas, Opas usw. auf den Schulhof stapfen sah, ihre Ränzen fast größer als sie selbst und mit Schultüten, deren Gewicht sie aus dem Gleichgewicht brachten, ging mir - wie in jedem Jahr - das Herz auf.
Auch 'meinen' Drittklässlern blieb die Ankunft der angehenden Schüler nicht verborgen und sie rannten allesamt zu den Fenstern. Hindern tat ich sie natürlich nicht daran, denn an Unterricht war in jenem Augenblick nicht zu denken.


Neben all den "Oooohs" und "Aaahhhhs" hörte man auch so manches " Das ist meine Freundin", "Da ist mein Nachbar" oder "Guck mal, das ist meine Schwester!"

Und immer wieder: "Boooooaaaah, sind die aber klein!"
Und wahrhaftig kamen mir plötzlich einige der Drittklässler geradezu wie Riesen vor neben den frisch gebackenen Schulkindern.

Diese gespannten und erwartungsvollen Augen, die jedem Schritt und jeder der Einschulungsfeier (ver-)folgen, sind unverwechselbar. Und auch wenn immer von "Der Jugend von heute" gesprochen wird, die ja so anders sei als die Generationen zurvor, so behaupte ich nun einfach mal, dass sich an dieser Vorfreude und Nervosität nichts geändert hat. Seitdem es Einschulungen gibt, hat d
ieses Gefühl hat wohl jedes Kind erlebt, und daran wird sich auch in einer so stark verändernden Welt nichts ändern.
Der Schritt, ein Stück erwachsen zu werden, ist ein aufregender und vor allem auch für die Eltern kein einfacher.


Wenn man da die ganzen Schniefnasen sieht, wenn sie ihre Kinder ein Stück ziehen zu lassen, da überfällt einen selbst auch eine gewisse Gänsehaut.
Doch gleichzeitig möchte man diesen ebenfalls sagen: Auch dies hat es schon immer gegeben!
Das Leben ist eben doch ein immer wieder kehrender Kreislauf - das wird dir in solchen Situationen besonder vor Augen gehalten.

Und auch vor 100 Jahren haben die älteren Schüler beim Anblick der Neulinge sicherlich ebenfalls schon gesagt: "Wow, sind DIE aber klein!"



 

Mittwoch, 4. September 2013

Zum Schulstart ein kleines Gedicht



Zum Schulstart
Ohje, was ist das für ein Krach,
der mich jäh aus dem Schlafe reißt?
Mit einem Mal bin ich hellwach.
Was weckt das Ding mich bloß so dreist?

Der Wecker ist mein größter Feind
an diesem Sommermorgen.
Wenn er so kreischt und heult und weint,
bleibt mir unverborgen,
dass nun der Ernst wieder beginnt:
die Arbeit mit dem lieben Kind. 

Mit Maulwurfaugen tast‘ ich mich,
zum Bad, zum Kaffee und zu meinem Wagen.
Beim Autofahren schwöre ich:
Dem Wecker geht’s heut noch an den Kragen!

Zugleich jedoch freu ich mich,
auf Schule, Kinder und die Klasse,
und nur kurz darauf spüre ich
um mich eine tobende Kindermasse.

Sie drücken mich, sie grinsen und lachen,
sie blabbern, knuddeln und sie machen
ein glückliches Gesicht samt Vorfreude pur!
Von Schulstart-Trägheit keinerlei Spur!

Auch mein Morgenblues ist plötzlich passé,
ich bin wieder da, ich bin wieder hier.
Zurück zu sein tut gar nicht mehr weh,
einen guten Schulstart wünsch ich dir!








 



Mittwoch, 28. August 2013

Die Schule ruft.

Die letzten Tage der Sommerferien sind schon etwas Seltsames und geradezu Surreales: 

Einerseits ist die Schule noch so fern und zugleich doch so nah.
Einerseits schläfst du etwas länger, andererseits bist du tagsüber schon vollends mit Vorbereitungen, Basteleien, Bauarbeiten etc beschäftigt
Einerseits kannst du dir den Tag relativ frei einteilen, andererseits ist er geprägt von Gedanken um Planung, Vorbereitungen, den anstehenden Terminen etc.
Einerseits schaust du in deinen neuen Stundenplan, gestaltest den deiner Klasse, andererseits prägt er noch nicht deinen Vormittag.

Ich finde das Gefühl Jahr für Jahr aufregend, auch als ich noch Schülerin war: Das Gefühl, dass etwas Neues beginnt. Vorfreude kommt in mir hoch und zugleich ein Hauch von Wehmut über die schönen vergangenen Wochen.
Aber was wären Ferien, wenn sie immer anhielten?

Genau, eben keine solchen!


 Dennoch hast du noch Ferien, also genieße sie!

EInen guten Schulstart wünsche ich euch!

Montag, 12. August 2013

Kleiner Tipp..

... gehe niemals während der Ferien an einem Nachmittag in die Schule, wenn du eigentlich deine Ruhe haben möchtest!!!

Wie in jedem Jahr während der Sommerferien besuchte ich auch heute wieder die Schule, um in aller Ruhe ( es ist sooooo schön still in den Ferien und man kann die Musik sooooo schön laut anmachen, dabei tanzen, singen und dies alles in guter Gewissheit, nicht beobachtet zu werden...) in dem blitzeblank geputzten und leer geräumten Klassenraum soweit alles für das anstehende Schuljahr vorzubereiten.

Während ich das Fitnesstraining - Tische, Bänke, Stühleschleppen - hinter mich gebracht hatte, vernahm ich draußen Stimmen. Stimmen, die einem nach nunmehr 3 Wochen Schulentzug gleichsam bekannt, aber auch unheimlich vorkommen: Eine Traube von Kindern!

Der unauffällige Blick aus dem Fenster auf den Schulhof verriet es mir: Drei meiner Schüler spielten auf dem Schulhof.
Entdeckt hatten sie mich nicht.


Jedoch ertappte ich mich diesem Augenblick dabei, wie ich in die Hocke ging und mich in der Klassen nur noch im Froschgang fortbewegte.

Wieso tat ich das? Verstehen tat ich es nicht.
Ich mochte meine Schüler, wieso versteckte ich mich nun?
Da ich mir extrem blöde vorkam, stand ich mutig auf und stellte mich den potenziellen Blicken meiner Schüler.
Und schon hatte mich einer der drei entdeckt: "Guck mal, da ist sie!"
Alle rannten zum Fenster, ich öffnete es und erblickte drei fröhliche, gut gebräunte Gesichter, die sich sichtlich freuten, mich zu sehen.

Wahnsinn, dachte ich nur: Als ich noch Schülerin war, wäre ich fix weggerannt anstatt in Kontakt zu meiner Lehrerin zu treten.
Bei den Jungs schien das wohl anders zu sein. Ich erlaubte ihnen sogar, einen Blick auf ihre neue Sitzordnung usw. zu werfen und dass, obowohl ich gerade noch im Aufbrauch gewesen war.
Man spürte, wie aufregend es war, während der Ferien ihre Klasse zu betreten.





Als wir das Gebäude verlassen und uns bereits verabschiedet hatten, stellte ich mich bereits auf die Wiederaufnahme des Ferienmodus' ein. Doch dieses Rebooten wurde jäh gestörte von einem hinter mir aufkommenden Geschrei "Halloooooo!"
Ich drehte mich um und sah zwei Mädels auf mich zurennen und spürte nur einen Augenblick später eine feste Umarmung.
Schon musste ich die ersten Lehrersachverhalte im neuen Schuljahr klären, denn eine der beiden meinte nur: "Ich habe ein Problem. Den Zettel mit den Sachen, die wir brauchen, finden wir nicht!"
Sofort fand ich mich im Klassenlehrermodus wieder und erklärte geradezu automatisch: "Okay, okay. Ich drucke den Zettel nochmal aus und schmeiße ihn dir ein, okay?"

Ein lachendes Gesicht blickte mich an: "Dann klingel doch und du kannst bei uns was bleiben!"

Ich grinste zurück und sagte nur ganz kaisergleich: "Schau 'mer mal!"

Eine Minute später saß ich im Auto und freute mich, noch ein paar Tage Ferien zu haben, jedoch zugleich auch auf das neue Schuljahr.
Im gleichen Moment schwor ich mir aber auch: "Wenn du noch einmal in Ruhe durch deine Klasse tanzen und singend Klarschiff machen möchtest, dann tu dies am besten frühmorgens oder spätabends. Tagsüber scheinen deine Schüler ja geradezu auf dich zu warten!"



Mittwoch, 7. August 2013

Urlaub, Ferien, aber mit dem Lehrergen????

Kennt ihr das auch? Man fährt in den wohlverdienten (na hoffentlich!) Urlaub, will die Schule mal Fünfe gerade sein lassen und dann das......:

Das Lehrergen kannst du nicht ausschalten. Fast überall, wo Kinder auftauchen, springt es an und schlägt Alarm!!! Dieses Besserwissergen.... grrrr......

Auch mir erging es wieder einmal so. Während ich in diesem Jahr - im Gegensatz zu den letzten - im Urlaub kaum ein Wort über Schule verlor, fiel mir da dieser kleine halbasiatische, echt niedliche Kerl in unserem Speisesaal auf. Er war vielleicht zwei oder drei Jahre alt und in seine Knopfaugen hatte ich mich direkt verguckt. Doch was entdeckte ich bei geradezu jeder Mahlzeit, die seine Eltern und er zu sich nahmen?
Ein Tablet!!!

Damit der Kleine auch schön seine Klappe beim Essen hielt, machten ihm seine Eltern währenddessen stets das Tablet an, auf dem er Zeichentrickserien schaute und zugleich robotergleich das Essen in sich hinein schaufelte.

Und schon schlug der Alarm an: ALARM, ALARM, ALARM!!!!

Jedes Mal spürte ich diesen inneren Druck, zu den Eltern zu gehen und ihnen gehörig die Meinung zu geigen à la : "Wissen Sie eigentlich, welche Folgen dieses Multitasking hat? Ihr Kind wird sich in der Schule sicherlich einmal ganz schwer konzentrieren können!"

Wie gut, dass eine Lehrerin wie ich einen ruhigen, besonnenden Mann an ihrer Seite hat, der sie - auch aufgrund ihrer gewissen Impulsivität - nicht aus den Augen lässt, damit sie diesen Alarmsignalen nicht tatsächlich nachgeht. Auch in diesem Urlaub hielt mich mein Mann zurück.
Stattdessen musste er sich geradezu täglich einen Vortrag die potenziellen Folgen eines solchen Verhaltens mitanhören bzw. so tun, als höre er hin.

Im Nachhinein war es wohl die richtige Entschiedung gewesen, den Alarm im Inneren zu lassen und die Familie nicht darauf anzusprechen, denn am Tag ihrer Abreise hörte ich sie zu einem anderen Pärchen sagen: "God rejse!"

Das heißt: Selbst wenn ich sie zur Rede gestellt und belehrt hätte, hätten sie mich wohl angeschaut wie Autos, denn auf Dänisch hätte ich dies wohl eher nicht getan.

Seitdem regt sich mein Alarm etwas schwächer und ich kann immer mehr abschalten. Tja, noch knapp dreieinhalb Wochen habe ich ja noch...




Und hier ein paar Eindrücke fernab des Lehrerfühlens.... Schöne Ferienzeit noch!




Donnerstag, 18. April 2013

"Ach, die Kleinen sind ja noch süß!"
 Das ist wohl der häufigste Spruch, denen sich eine Grundschullehrerin bzw. ein Grundschullehrer innerhalb seines beruflichen Alltags konfrontiert sieht.
Ja, in der Tat sind Grundschuler sehr sehr süß, dennoch können diese "süßen Kleinen" manchmal auch anders...

Dennoch ist der Beruf der Grundschullehrerin einfach wunderbar: Denn wo sonst hätte ich eine derartige Action, wo sonst würde ich mich stets in den Kulturtechniken und allgemein derartig fortbilden? Wo sonst, als in der Schule, würde ich sonst sowohl als Vermittlerin, Ersatzmama,  Animateurin, Krankenschwester, Psychotherapeutin und Clown als auch als Buchhalterin, Verwaltungskraft, Tanzpädagogin, Sportcoach und als Sozialpadagogin agieren?
Und wo, wenn nicht hier, würde ich sonst jeden Morgen mit einem freundlichen "Guten Morgen, Frau Saul" schon am Parkplatz begrüßt werden???

Um die Faszination, vor allem um die Situationskomik des Grundschulalltags, aber auch die Lasten dieses Mikrokosmos' zu erleben, lade ich euch herzlich zu diesem Blog ein.



Der Spruch des Tages zur Einstimmung - wirklich geschehen:
Die 1a'ler falten ein DinA4-Blatt so, dass ein Quadrat und ein Rechteck entsteht. Das Quadrat wird ausgeschnitten. Max schaut es sich an und bemerkt:
"Frau Lehrerin, das ist kein Quadrat!"
- "Max, natürlich ist das eines!"
"Nein, ist es nicht!"
Daraufhin kommt sein Freund zu ihm, dreht das Quadrat und erklärt: "Guck doch, du musst es nur drehen... das ist ein Quadrat!!!"
Max: "Stimmt, ich sehe's..."

DAS ist der Charme der Grundschule...

viel Spaß!!!
:-) :-) :-)