Donnerstag, 1. Oktober 2015

Elternzeit und "draußen" brodelts

Mehr als sieben Monate ist es nun her, dass mein Kleiner das Licht der Welt erblickte. Unser Leben hat sich komplett verändert, aber genau das war ja auch der Plan. ;-)
Dass sich jedoch außerhalb unseres Mikrokosmos' Familie ebenfalls ein kompletter Veränderungsprozess vollzieht, damit hatte ich während meiner Schwangerschaft nicht in dem Maße gerechnet.

Ja, das Thema Flüchtlinge wird auch in diesem Blog Thema sein.
Denn das Thema Flüchtlinge ist ein Teil meines Lebens und das aller anderen geworden (auch wenn dies der ein oder andere nicht wahrhaben möchte).

War ich bis zu den Sommerferien noch ganz aktiv in meiner Schule zugegen, so hat sich dies ein wenig verändert. Ist ja auch klar: "Meine Kleinen" sind nun ja auch auf alle möglichen Schulen hier in der Gegend verteilt, so dass die emotionale Bindung nicht mehr ganz so intensiv wie ist wie sie es noch vor einem halben Jahr war.
Nicht mehr ganz so oft wie früher lasse ich mich blicken, bin aber trotzdem noch fleißig Webmasterin, zuweilen Kreativkopf und Senf-dazu-Geberin an meiner Schule.
Und im Februar geht es ja dann auch schon wieder los mit dem 100% Lehrersein.

Bis dahin stehen andere Dinge und zu allererst mein Sohn in erster Reihe!



Der Wunsch, für andere da zu sein, hat sich nun - im Zuge des Flüchtlingsansturms - ein wenig verlagert, wahrscheinlich auch wegen meines Berufes. Denn auch wir Grundschullehrer profitieren davon, wenn den Neuankömmlingen ein guter Start in Deutschland ermöglicht wird. Es erspart uns sehr viel Arbeit und vereinfacht die Integration der neuen Schüler/innen, wenn diese bereits im Vorfeld ein wenig Deutsch gelernt und ein bisschen Wissen über das Leben in Deutschland erlangt haben.

Da mich der Hass gegenüber dem Unbekannten, der uns tagtäglich über die Medien begegnet, ebenso wütend macht und mich daher immer noch stärker in Aktionismus fallen lässt, musste ich in meinem kleinen Umfeld einfach etwas für die Flüchtlinge tun.

Über Facebook und Co findet man ja leicht Wege, sich zu engagieren. Recht fix fand ich Wege, auch mit Baby "im Gepäck" etwas für die neuen Mitbürger zu tun: Mittlerweile lehre ich etwas Deutsch, sortiere in einer Kleiderkammer gespendete Wäsche (und was das zum Teil für tolle Sachen sind, die Menschen für andere Menschen abgeben möchten) und engagiere mich mit meiner Familie in einem örtlichen Flüchtlingsheim für die dort lebenden Menschen.

Und das Tollste daran? Es fühlt sich einfach nur super an, zu sehen, dass andere genauso Gutes (oder einfach nur 'Normales') für andere tun möchten. 

Also: Ran an die Arbeit! Wir müssen unser Land neu gestalten!
Es wird schon bald nicht mehr das alte Deutschland sein.




Und das ist auch gut so...








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